Arbeitsschutz: Regalsicherheit will geplant sein

Die von den Berufsgenossenschaften geforderten Sicherungsmaßnahmen für Lagereinrichtungen werden beim Planen von Palettenregalen oft übersehen, was zu erheblichen Mehrkosten und betrieblichen Risiken führen kann. Spätestens bei der jährlichen Regalprüfung nach DIN EN 15635 treten die Mängel zutage und müssen dann nachgebessert werden. Im Schadensfall drohen den Lagerverantwortlichen hohe Bußgelder und strafrechtliche Konsequenzen, wenn durch unzureichend gesicherte Regale Menschen verletzt werden. Darauf weist der Systemanbieter „Berger der Betriebseinrichter“ hin, der seit über 60 Jahren Regalanlagen plant und seine Kunden umfassend berät.

Wann sind Gitterrückwände Pflicht?

In der DGUV Regel 108-007 (vormals BGR 234) sind die Anforderungen an Lagereinrichtungen und -geräte genau definiert. DGUV steht für Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, dem Dachverband aller gewerblichen Berufsgenossenschaften. Die Regel schreibt unter anderem vor, dass die nicht für die Be- und Entladung vorgesehenen Seiten von Regalen gesichert werden müssen. Das Herabfallen von Ladeeinheiten und Lagergut muss verhindert werden. Regale neben Verkehrs- und Arbeitsbereichen müssen mit Gitterrückwänden gesichert und ausgestattet werden. Diese sind bei Berger für Fachbreiten von 1.825 bis 3.600 mm erhältlich. Gitterrückwände verhindern das Herabfallen ganzer Paletten und einzelner Collis.

Gestretchte Paletten sicher lagern

Ein deutliches Plus an Sicherheit gewährleisten auch die an den Regalrückseiten montierbaren Durchschubsicherungen. Hier bietet Berger für Fachbreiten von 1.825 bis 3.600 mm Rechteckrohre, die oberhalb der Auflageträger mit einer Halterung fixiert werden. Ein versehentliches Durchschieben der Paletten über die tragenden Auflageträger hinaus wird dadurch vermieden. Diese Sicherungsmaßnahme eignet sich vor allem für umreifte oder gestretchte Paletten, bei denen das Ladegut nicht einzeln herunterfallen kann.

Aufstocken statt Abrutschen

Laut DGUV 108-007 müssen bei der Palettenlagerung die Sicherungen gegen herabfallende Ladeeinheiten auch an den obersten Ablagen mindestens noch 0,5 m hoch sein. Berger bietet hierfür eine Palettenregal-Aufstockung, mit der das obere Ende des Stützrahmens durch einfache Montageschritte um 630 mm erhöht wird.

Vollflächig abdecken

Zusätzlichen Schutz beim Umgang mit Palettenregalen bieten Fachbeläge, die den Leerraum zwischen den zwei tragenden Auflageträgern des Regals vollflächig abdecken und damit ein Abrutschen der Paletten wirksam verhindern. Hier bietet Berger verzinkte Stahlpaneele, Gitterrost-, Drahtgitter- oder Spanplattenböden in allen gängigen Größen. Als weitere Sicherheitsmaßnahme eignen sich Tiefenstege, die zum Abstützen der Paletten-Mittelkufe beim Quereinlagern dienen. Für ein sehr exaktes und sicheres Positionieren von Paletten und vor allem Gitterboxen wurden die ebenfalls bei Berger lieferbaren Tiefenwinkelrahmen mit Rückanschlag konzipiert.

Kennzeichnung muss sein

Ein weiterer Themenbereich im Regelwerk der DGUV 108-007 sind die Anfahrschutze. Ortsfeste Regale, die mit herkömmlichen Fördermitteln be- oder entladen werden, müssen an ihren Eckbereichen durch einen mindestens 0,4 m hohen Anfahr- beziehungsweise Rammschutz gesichert sein, der eine Energie von mindestens 400 Nm aufnehmen kann. Dieser darf nicht mit dem Regal verbundenen sein und muss über eine gelb-schwarze Gefahrenkennzeichnung verfügen.

Vorbeugen durch Leitplanken

Neben verschiedenen Rammschutz-Modellen für Ecken und Zwischenständer bietet Berger komplette Leitplanken-Systeme für Einfach- und Doppelregalzeilen. Leitplanken machen sich besonders an Fahrwegen bezahlt, an denen Ware zwischengelagert wird – zum Beispiel im zeitlichen Umfeld von Be- und Entladungen von LKW. In der Praxis kommt es immer wieder vor, dass kurzfristig abgestellte Paletten zu dicht neben die Regale gestellt und dabei die Regalständer und Ausfachungen beschädigt werden. Hier können die Leitplanken einer kostspieligen Reparatur vorbeugen. Der Austausch eines Regalständers und das hierfür notwendige Freiräumen der betroffenen Lagerfächer ist sehr zeit- und kostenaufwendig.

Pragmatische Lösung

Einen leicht montierbaren und effizienten Anfahrschutz für Mittelregalstützen bieten die elastischen und formstabilen Modelle aus hochqualitativem Polyethylen (HDPE). Sie absorbieren eine Aufprallkraft von bis zu 2,4 Tonnen und erfordern keine Bodenbefestigung. Den Regalständer-Anfahrschutz aus HDPE bietet Berger in verschiedenen Varianten und Größen.

3 Tipps vom Regalexperten:

  1. Lassen Sie Ihre alten Regalanlagen checken, ob alle gängigen Vorschriften erfüllt werden
  2. Vor jeder Neuinvestition unbedingt von erfahrenen Planern persönlich beraten lassen
  3. Jährliche Regalprüfung als Pflichttermin einplanen

(v.l.) Bild 1: Ortsfeste Regale, die mit herkömmlichen Fördermitteln be- oder entladen werden, müssen an ihren Eckbereichen durch einen mindestens 0,4 m hohen Anfahrschutz gesichert sein.

Bild 2: Ein deutliches Plus an Sicherheit gewährleisten die an den Regalrückseiten montierbaren Durchschubsicherungen.

Bild 3: Für ein sehr exaktes und sicheres Positionieren von Paletten und Gitterboxen wurden Tiefenwinkelrahmen mit Rückanschlag konzipiert.

 

Quelle: Berger der Betriebseinrichter.

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